Was ist Hypnose?

Das Bild, das viele Menschen von einer Hypnose-Therapie haben, ist häufig von den sogenannten Show-Hypnosen verzerrt. Diese haben jedoch sehr wenig gemein mit den Hypnoseformen, die bereits erfolgreich im Coaching und sogar in der Psychotherapie eingesetzt werden. Die Hypnosetechniken können sehr gewinnbringend in Coachings eingesetzt werden. Dieser Artikel liefert dir einen ersten allgemeinen Überblick zu Hypnoseverfahren und ihrem Einsatz im Coaching-Kontext.
Gehirn Modell, das in zwei Händen gehalten wird

Hypnose im Coaching: Ein Überblick

Unter Hypnosen versteht man einen tranceartigen Zustand, der bewusst herbei geführt worden ist. Früher wurde dieser Zustand häufig als eine Art Schlaf gesehen, heute weiß man aber, dass anders als beim Schlafen sehr wohl noch Aufmerksamkeit vorhanden ist. Doch anders als im Wachzustand sind die Aufmerksamkeitprozesse selektiert. Jemand in hypnotischer Trance nimmt also schon noch etwas wahr, aber nicht all das, was im Wachzustand zugänglich wäre. Gleichzeitig kann ein Zugang zu unterbewussten Inhalten entstehen, die im wachen Zustand nicht vorhanden ist.

Die Existenz eines solchen Hypnose-Zustandes konnte inzwischen in zahlreichen Studien nachgewiesen werden und auch bildgebende Verfahren wie das EEG beweisen seine Existenz. Aus dem Alltag kennen wir eine solche Trance eigentlich schon. Wir erleben sie, wenn wir beispielsweise eine bekannte Strecke gehen und dabei völlig abschalten. Am Ende des Weges können wir uns nicht mehr richtig an all die Dinge erinnern, an denen wir vorbei gekommen sind. Der richtige Weg wurde ganz automatisch aus dem Unterbewusstsein abgerufen.

Anders als die Show-Hypnose uns manchmal weismachen will, kann eine Trance aber jederzeit beendet werden. Ähnlich wie beim Abgehen der Strecke ist es in jedem Moment möglich, willentlich in den bewussten Zustand zurück zu kehren. Und es ist nicht möglich, eine hypnotisierte Person zu Dingen zu bewegen, die sie eigentlich nicht möchte.

Wozu setzt man Hypnose-Techniken ein?

In einigen Bereichen werden Hypnose-Verfahren inzwischen im klinischen Alltag eingesetzt. Bei Menschen mit Suchtproblemen beispielsweise werden die Kosten sogar von den Krankenkassen übernommen, da eine Wirksamkeit als wissenschaftlich gesichert gilt. Auch leichtere Operationen können im Trance-Zustand durchgeführt werden. Andere Einsatzgebiete sind unter anderem Depressionen, Angststörungen, chronische Schmerzen und Schlafstörungen.

Da die Hypnose-Therapie in vielen klinischen Bereichen eine solch gute Evidenz zeigt, bietet sich der Einsatz im Coaching ebenfalls an. Hier eignen sich zwar nicht alle Techniken, doch einige sind durchaus für Coaching-Sitzungen geeignet. Hypnosen können helfen, die Übertragung der Sitzungen auf die reale Lebenswelt zu vereinfachen. Da im Trance-Zustand Zugang zu Emotionen und zum Unterbewusstsein besteht, ist es möglich, aktiv an ihnen zu arbeiten. Und wenn erarbeitete Lösungen emotional angebunden sind, fällt der Abruf des Gelernten in den jeweiligen Situationen viel leichter.
Mit Hantel trainierendes Gehirn
Person mit Master Plan

Welche Verfahren werden in Coachings eingesetzt?

Welche Techniken angewendet werden, ist in der Regel stark abhängig von dem jeweiligen Klienten. Generell stehen vor allem Verfahren zur Stärkung deiner individuellen Ressourcen im Vordergrund. Ziel ist dabei, deine Stärken auszubauen, sodass sie in Problemsituationen schneller und automatischer angewendet werden können.

Um dies zu erreichen, arbeiten wir als Coaches beispielsweise mit Suggestionen, die vor, während oder nach der Trance eingesetzt werden können. Mit ihnen leiten wir dich an und lenken dich in eine vorab von dir bestimmte Richtung, etwa um dich zu entspannen oder um dir neue Lösungswege aufzuzeigen.

Ein weiters beliebtes Mittel sind Bilder, Geschichten und Metaphern. Sie haben einen guten Zugang zu unseren Emotionen und finden Anwendung in Phantasie-Reisen oder Imaginationsübungen. Andere Beispiele sind Reisen in den eigenen Körper (etwa bei chronischen Schmerzen) oder Ruhe-Bilder zur Stressreduktion.

Antworten auf Mythen über Hypnose

Kann ich in Hypnose stecken bleiben?

Nein, diese Gefahr besteht nicht. Wenn du dir keinen Wecker zum Aufstehen stellst, wirst du dennoch irgendwann aufwachen. Genau dasselbe passiert, wenn du nicht aus der Hypnose heraus geführt wirst. Irgendwann wirst du von selbst aus der Hypnose kommen.

Plaudere ich in Hypnose all meine Geheimnisse aus?

Nein, in Hypnose wirst du uns Coaches nur die Dinge erzählen, die du uns auch im normalen Wachzustand berichten würdest. Plaktives Beispiel: wenn du uns gerne deine PIN deiner EC-Karten teilen willst, wirst du das in Hypnose ebenso tun.

Kann ich gegen meinen Willen hypnotisiert werden?

Nein, gegen deinen Willen kannst du nicht hypnotisiert werden. Ein seriöser Coach wird mit dir vorab einen Hypnose-Vertrag schließen. In diesem erteilst du deine Zustimmung hypnotisiert zu werden. Wenn du dich nicht auf die Hypnose-Einleitung einlässt, wirst du auch nicht in den Zustand der Hypnose kommen.

Ist Hypnose gefährlich?

Bei ordnungsgemäßer Anwendung ist Hypnose vollkommen sicher. Um es für dich greifbarer zu machen: Der unsachgemäße Umgang mit einem Auto, einem Messer oder Schmerzmitteln kann gefährlich werden. Genauso ist es mit der Hypnose auch.

Werde ich in Hypnose willenlos?

Nein, in Hypnose behältst du die Kontrolle über dich. Dies ist ein besonders hartnäckiger Mythos über Hypnose. Kein Hypnotiseur dieser Welt wird dich dazu bringen, etwas zu tun oder zu sagen, was gegen deine tief verwurzelten Grundsätze verstößt. Hypnose ist kein Betäubungsmittel, das dich willenlos macht. Es ist vielmehr ein Hilfsmittel, um deine Stärken und Fähigkeiten freizusetzen und zu verstärken.
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